Ernährung & Flüssigkeitsversorgung – Wissen für Pflegende

Ernährung- und Flüssigkeitsversorgung

„Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen“

Der Zusammenhang zwischen Gesundheit, Wohlbefinden und Ernährung ist allgemein bekannt, dennoch wird es für ältere Menschen zunehmend schwieriger, für eine ausgewogene und angemessene Ernährung und Flüssigkeitszufuhr zu sorgen.

Eine aktuelle Veränderung des Vertrauen und Gewohnten, wie z.B. ein neues Medikament, die Schließung eines ortsnahen Einkaufsmöglichkeit, ein Sturz, eine Krankheit, ein Ortswechsel oder der Verlust eines nahestehenden Menschen, kann die Nahrungsaufnahme dramatisch ändern und schon in kurzer Zeit zu einer sichtbaren Mangelernährung führen.

Auch dementielle Erkrankungen führen zu einer veränderten Ernährung und Flüssigkeitszufuhr: der Betroffene vergisst das Trinken und verliert im Extremfall gar die Fähigkeit, überhaupt zu trinken.

Trotz eines verringerten Kalorienbedarfs nimmt der Bedarf an allen Nährstoffen im Alter nicht ab!

Unser Ziel im Pflegeprozess ist es, eine bedarfsgerechte orale Ernährung sicherzustellen und zu fördern.

Eine angemessene Unterstützung bei der Aufnahme von Speisen und Getränken ist dabei so selbstverständlich wie die ansprechende Gestaltung der Mahlzeiten.

Mögliche Ursachen

Ursachen von Mangelernährung können sein:

  • akute und chronische Krankheiten, ggf. mit Schmerzzuständen
  • Krankheiten, die mit dem Verlust kognitiver Fähigkeiten einhergehen, etwa Demenz
  • Nebenwirkungen von Medikamenten, z.B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Geruchs- und Geschmacksveränderungen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit
  • Körperliche Einschränkungen, etwa eine Halbseitenlähmung, Versteifung einzelner gelenke
  • Erkrankungen, die zu erhöhtem Energie- und Nährstoffbedarf, bzw. zu einem erhöhten Flüssigkeitsbedarf führen, etwa Infektionen mit Fieber, Wundheilungsstörungen (z. B. Dekubitus, Tumorerkrankungen) oder erhöhter Bewegungsdrang bei dementiellen Erkrankungen
  • Eingeschränkter Geruchs- und Geschmackssinn
  • Schluckstörungen, schlechter Mund- und Zahnstatus, was zu Einschränkungen bei der selbständigen Nahrungsaufnahme führt
  • Depression, Mangel an sozialen Kontakten, soziale Isolation
  • Religiöse oder weltanschauliche Ernährungsgewohnheiten
  • Einschränkungen bei der selbständigen Zubereitung des Essens
  • Fehlende Einkaufsmöglichkeiten, die fußläufig zur erreichen sind
  • Fehlende Finanzmittel, etwa für frisches Obst und Gemüse

      Vorbeugende Maßnahmen

      Was Sie selbst tun können:

      • Unternehmen Sie regelmäßige körperliche Aktivitäten, wie z.B. einen täglichen Spaziergang
      • Trinken Sie täglich ausreichend Flüssigkeit. Stellen Sie sich Ihren persönlichen Trinkplan zusammen, mit verschiedenen Getränken über den Tag verteilt.
      • Sorgen Sie für eine ausgewogene Ernährung: altersgerecht, abwechslungsreich und vielseitig.
      • Nehmen Sie über den Tag verteilt mehrere kleine Mahlzeiten zu sich.
      • Gehen Sie regelmäßig zum Zahnarzt.
      • Überprüfen Sie Ihr Körpergewicht regelmäßig.
      • Achten Sie auf Ihre Kleidung: Sitzt diese lockerer und passt nicht mehr wie vorher?

      Was wir für Sie tun können:

      • Beurteilung Ihres Ernährungszustandes
      • Individuelle Beratung zu altersgerechter Ernährung
      • Gestaltung von Mahlzeiten (Zubereitung und Darreichung)
      • Erstellung eines Ernährungs- und/oder Trinkplanes
      • Beschaffung und Hilfestellung bei der Nutzung von Hilfsmitteln, wie z.B. rutschfeste Unterlage, spezielles Geschirr und Besteck
      • Vermittlung eines Mahlzeitendienstes (Bereich ambulante Versorgung)
      • Begleitung zum Zahnarzt
      • Überprüfung der medikamentösen Therapie

      Weitere Informationen zu „Ernährung & Flüssigkeitsversorgung“ erhalten Sie unter:

      Grundstellungnahme MDS „Ernährung- und Flüssigkeitsversorgung ältere Menschen“ : mds-ev.de

      • Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege: dnqp.de
      • Deutsche Gesellschaft für Ernährung: dge.de

    Sprechen Sie uns an! Wir beraten Sie gerne!

     

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