Was ist Demenz und wie entsteht sie? Hilfe für Angehörige

Was ist Demenz und wie entsteht sie?

Demenzerkrankungen führen im langfristigen Verlauf zu gravierenden Beeinträchtigungen der selbständigen Lebensführung, die für Betroffene spürbar und für Angehörige, Kollegen erkennbar sind. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat die Demenzkrankheit als Aufeinandertreffen der nachfolgenden Symptome beschrieben:

Gedächtnisstörungen:

Es zeigen sich Beeinträchtigungen der auf Neues gerichteten Merkfähigkeit sowie der Verlust von Wissen und Erinnerungen. Analysefähigkeit und das Erkennen von Zusammenhängen sind erschwert. Das Kurzzeitgedächtnis ist stärker betroffen als das Langzeitgedächtnis. Erinnerungen aus der Kindheit bleiben meist lange erhalten.

Einbußen in der Sprachfähigkeit:

Schwierigkeiten treten auf, Objekte und Dinge zu benennen (Wortfindungsstörung), außerdem besteht ein Problem beim Verstehen von gesprochener und geschriebener Sprache.

Orientierungsstörungen räumlich/zeitlich:

Es entwickeln sich Schwierigkeiten, sich zu Hause oder in bekannter Umgebung zurechtzufinden, Unpünktlichkeit bei Terminen (Weg, Ort und/oder Uhrzeit vergessen).

Erschwertes Ausführen von Handlungen:

So können sich z.B. beim Zähneputzen oder dem Ankleiden Beeinträchtigungen zeigen, weil die Fähigkeit, einfache Einzelhandlungen zu komplizierteren Handlungsmustern zusammen zu setzen, gestört sind. Probleme können auch beim Wiedererkennen und Identifizieren von Objekten, auftreten das heißt eigentlich bekannte Gegenstände werden nicht erkannt (z.B. das Essbesteck auf dem Tisch).

Desinteresse und Vernachlässigung von Haushalt und Körperpflege:

So kann z.B. die Sorgfalt bei Essgewohnheiten (Zeiten, Zubereitung) und Kleidungswahl, Schwierigkeiten und „Missgeschicke“ bei Körperpflege, Friseur/Rasur, Toilettengang kann nachlassen.

Verändertes Sozialverhalten:

So können z.B. Reizbarkeit, Apathie, verbale Aggression, reduzierte Emotionskontrolle auftreten.

Typische Symptome einer beginnenden Demenz

  • Konzentrationsstörungen
  • Überforderungsgefühl
  • Rasche Erschöpfbarkeit
  • Antriebsarmut
  • Interesselosigkeit
  • Diffuse Ängste

 

  • Was geschieht bei einer Demenz?
  • Die Entstehung von Demenzerkrankungen ist weitgehend unerforscht. Gehirnstrukturen und –Stoffwechsel weisen pathologische Veränderungen auf, deren Ursache jedoch in der Wissenschaft noch gesucht wird.
  • Der Krankheitsverlauf ist schleichend, jedoch unumkehrbar. Medikamentöse Behandlung und die Betreuung im Pflegeprozess (z.B. Gedächtnistraining) können den Krankheitsverlauf nach heutigem Erkenntnisstand günstig beeinflussen und verzögern, jedoch nicht aufhalten.
  • In späteren Stadien verlöscht die Möglichkeit des Demenzkranken, sich adäquat mitzuteilen. Auch nahe Angehörige werden häufig nicht mehr erkannt.

Anregung im Umgang mit Menschen mit Demenz

Was Sie selbst tun können:

  • fachärztliche Betreuung in Anspruch nehmen

Was Angehörige und Betreuer tun können:

  • Kommunikation in kurzen und einfachen Sätzen gestalten
  • Geduldige, verständnisvolle Haltung aufbringen
  • Ablenken, nicht diskutieren
  • Feste Gewohnheiten pflegen
  • Einfache Regeln aufstellen
  • Über- und Unterforderungen vermeiden
  • Ausreichendes Trinken fördern
  • Ausgewogene Ernährung anbieten