Pflege von Menschen mit chronischen Wunden

Druckgeschwür (Dekubitus)

In der Bundesrepublik Deutschland leiden ca. drei bis vier Millionen Menschen an chronischen Wunden. Aus diesem Grund hat das Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege den Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“ erstellt.

Bei einer chronischen Wunde handelt es sich um:

  • Dekubitus (Druckgeschwür)
  • Diabetisches Fußsyndrom
  • Ulcus cruris

Eine Wunde wird als „chronische Wunde“ bezeichnet, wenn sich bei fachgerechter Therapie innerhalb von vier bis zwölf Wochen nach Wundentstehung keine Heilungstendenzen zeigen.

Ein höheres Lebensalter begünstigt das Auftreten von chronischen Wunden. Die Erkrankten leiden außer an den körperlichen Beeinträchtigungen (z.B. Schmerzen, Infektionsrisiken) auch an Einschränkungen der Selbständigkeit (z.B. Mobilität) und des sozialen Lebens (z.B. Isolation, Einsamkeit). Auch diese Folgen der Erkrankung werden bei der Versorgung von unseren Pflegeteams berücksichtigt.

Ein besonderes Problem bei der Versorgung ist die Rezidivbildung (erneutes Auftreten) von Wunden, da sich hierdurch die Erkrankungsdauer ausdehnt und somit auch die Lebensqualität länger beeinträchtigt bleibt.

Zielsetzung unserer Pflege auf Basis des nationalen Expertenstandards (DNQP) ist die Förderung von Lebensqualität, Unterstützung der Wundheilung und Vermeidung von Rezidivbildung der Wunden.

Beratungsinhalte

Allgemeine :

  • Wundursache und zeitliche Erwartung der Wundheilung
  • Vermeidung von Verletzungen durch Wärme, Kratzen, Stoßen, Druck, Stauung, ätzende Stoffe, falsche Salben oder Lotionen
  • Bedeutung von Schmerzen und Exsudat
  • Wundflüssigkeit
  • Sachgerechte Durchführung notwendiger Maßnahmen zur Wundheilung
  • Umgang mit Beschwerden/Schmerzen
  • Wirksame Hautpflege
  • Bedarfsgerechte Ernährung

Krankheitsspezifische:

Diabetisches Fußsyndrom

  • Fuß-Schuhinspektion
  • Fußpflege
  • Gehschulung

Dekubitus (Druckgeschwür)

  • Bewegungsförderung
  • Umgang mit druckreduzierenden Hilfsmitteln

Ulcus cruris venosum und mixtum

  • Kompressionstherapie und Umgang mit Einschränkungen
  • Bewegungstraining

Ulcus cruris arteriosum

  • Lagerung der Beine
  • Druckreduktion

Vorbeugende Maßnahmen

Was Sie selbst tun können:

  • Ursachenerklärung und Behandlung von Grunderkrankungen mit dem Arzt
  • Anpassung der Lebensgewohnheiten
  • Eigene Durchführung von medizinischen Maßnahmen nach Schulung und Anleitung
  • Erfassung der Lebens- und Alltagseinschränkungen
  • Genaue Beschreibung von Schmerz- und Wundverlauf

Was wir für Sie tun können:

  • Klassifikation der chronischen Wunde
  • Erfassung und Dokumentation der Wunde und deren Heilungsverlaufes
  • Organisation und Anwendung von Verbands- und Hilfsmitteln
  • Hygienisch fachgerechte wundspezifische Versorgung
  • Zusammenarbeit mit spezialisierten Pflegefachkräften
  • Koordination aller beteiligten Akteure am Versorgungsprozess (Wundexperten, Ärzte, Pflegefachkräfte, Angehörige und Bezugspersonen)
  • Kontaktaufnahme mit Selbsthilfe- und Gesundheitsgruppen
  • Beratung und Unterstützung bei der medizinischen Behandlung der Grunderkrankung, z.B. Diabetes mellitus
  • Anlegen einer adäquaten Kompression bei Ulcus cruris
  • Druckentlastung bei Dekubitus (Druckgeschwür)
  • Bewegungsförderung als Präventionsmaßnahme
  • Vermittlung von Podologen für die medizinische Fußpflege

Weitere Informationen zu „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“ erhalten Sie unter:

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