Druckgeschwür & Dekubitusprophylaxe in der Pflege

Druckgeschwür (Dekubitus)

Ein Dekubitus (Druckgeschwür) ist eine chronische Wunde. Sie kann sehr unterschiedliche Größen erreichen und von den oberflächigen Hautschichten über die tiefer liegenden Bindegewebsschichten bis hin zum Knochen reichen.

Entstehung:

„Dekubitus“ (lt.: decumbere = sich niederlegen) und der deutsche Begriff „Wundliegen“ weisen auf die häufigste Ursache des Dekubitus (Druckgeschwür) hin.

Das Druckgeschwür ist „eine durch länger anhaltenden Druck entstandene Schädigung der Haut und des darunter liegenden Gewebes“. Es entsteht durch Druck auf eine bestimmte Körperzone über eine bestimmte Zeit.

Wesentliche Faktoren zur Entstehen eines Dekubitus (Druckgeschwür) bei einem Menschen sind:

 

  • seine Beweglichkeit (Mobilität)
  • der Zustand der Haut
  • Reibung und Druck auf besonders gefährdete Stellen
  • Des gesundheitlicher Allgemeinzustand

Risikofaktoren

Man unterscheidet zwischen Risikofaktoren, die infolge Ihrer individuellen körperliche Verfassung bestehen und solchen, die Folge äußerer Umstände sind.

Gefährdete Körperpartien:

Ein Druckgeschwür kann sich bei häufiger Rückenlage entwickeln, an Hinterkopf, Schultern, Gesäß und Fersen. In der Seitenlage sind vor allem die Ohrmuschel, die Schultern, Hüfte, Knie und Ferse gefährdet. Beim häufigen Sitzen im Bett oder auf dem Stuhl (Rollstuhl) können vorrangig das Gesäß (Kreuzbein und Steißbein) sowie die Fersen betroffen sein.

Kennzeichen für ein Druckgeschwür

Das erste Zeichen für ein entstehendes Druckgeschwür ist eine (nicht immer) schmerzhafte Rotfärbung der Haut. Wenn diese Rotfärbung der Haut nicht rückgängig zu machen ist, spricht man bereits von einem Dekubitus ersten Grades.

Fingertest: Mit dem Finger in die gerötete Hautstelle drücken und den Finger wieder wegnehmen. Wird die Hautstelle weiß, liegt kein Druckgeschwür vor.

Auf Schmerzäußerungen sollte immer geachtet werden!

Risikofaktoren bei der Entstehung eines Druckgeschwürs:

  • Mobilitätseinschränkung
  • Geringe körperliche Aktivität
  • Erkrankungen, die Aktivität und Mobilität reduzieren
  • Infektionen und Inkontinenz

Vorbeugende Maßnahmen

Allgemeine Maßnahmen

  • Bewegungsunterstützung und Förderung
  • Vermeidung von Reibung- und Scherkräfte, insbesondere beim Liegen und Sitzen (kein Herumrutschen im Stuhl oder im Bett)
  • Gezielte Lagerung und Positionierung, sowohl im Stuhl als auch im Bett
  • Kontrolle der Medikamente (z.B. die Mobilität beeinträchtigten)
  • Vermeidung von feuchter Haut, z.B. durch Inkontinenz
  • Körperhygiene

Was Sie selbst tun können:

  • ausreichend Bewegung
  • wiederkehrende Positionsveränderungen, sowohl im Liegen als auch im Sitzen
  • individuelle Hautpflege
  • Kontinenztraining bzw. adäquater Einsatz von Inkontinenzmaterial

Was wir für Sie tun können:

  • pflegefachliche Einschätzung Ihres persönlichen Dekubitusrisikos
  • individuelle Beratung zu den persönlichen Risikofaktoren, z.B. Unterstützung bei der Mobilität und der Körperpflege
  • Organisation und Einsatz von Hilfsmitteln, wie z.B. Inkontinenzmaterialien, Gehhilfen, Spezialmatratze

Weitere Informationen zu „Druckgeschwür & Dekubitusprophylaxe in der Pflege“ erhalten Sie unter:

  • Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege: dqnp.de
  • Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.: www.vzbv.de

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