Förderung der Harnkontinenz

Harnkontinenz

Harnkontinenz beinhaltet die Fähigkeit, willentlich und zur passenden Zeit an einem geeigneten Ort, die Blase zu entleeren.

Harninkontinenz ist jeglicher ungewollter Harnverlust.

Oftmals wird die Problematik der Harninkontinenz aus Gründen der Scham tabuisiert. Ein Gespräch darüber fällt allen Beteiligten schwer.

Folgende Fragen sollen Sie bei der Erkennung einer möglichen Harninkontinenz unterstützen:

  • Verlieren Sie ungewollt Urin?
  • Verlieren Sie Urin, wenn Sie husten, lachen oder sich körperlich betätigen?
  • Verlieren Sie Urin auf dem Weg zur Toilette?
  • Tragen Sie Vorlagen, um Urin aufzufangen?

Diese Fragen leiten in eine systematische Einschätzung des Risikos über.

Risikofaktoren

Man unterscheidet zwischen Risikofaktoren, die durch ihre individuelle körperliche Verfassung entstehen und solche, die durch äußere Umstände bedingt sind.

Personenbezogene Risikofaktoren:

  • körperliche Einschränkungen, z.B. kann die Toilette nicht rechtzeitig erreicht werden durch Einschränkungen in der eigenen Mobilität
  • kognitive Einschränkungen, z.B. durch eine Demenz vergisst der Betroffene, wo die Toilette ist
  • Harnwegsinfektionen, insbesondere immer wieder auftretende Harnwegsinfektionen
  • Verstopfung (Obstipation)
  • Belastung des Beckenbodens, z.B. bei Frauen durch Schwangerschaften/ Geburten in der Vergangenheit
  • Altersbedingter Östrogenmangel bei Frauen
  • Altersbedingte Veränderung der Prostata bei Männern

Umgebungsbezogene Risikofaktoren:

  • schwere Erreichbarkeit der Toilette
  • Gestaltung der Räumlichkeit (Licht, Sauberkeit, Haltegriffe…) ermöglichen keine ungestörte Ausscheidung
  • Medikament, die die Ausscheidung fördern, z.B. Ausschwemmungsmittel
  • Unpraktische Kleidung, die den schnellen Toilettengang erschweren, z.B. Strumpfhosen

Vorbeugende Maßnahmen

Was Sie selbst tun können:

  • ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, ein ausgewogener Flüssigkeitshaushalt
  • Umstellung der Ernährung, evtl. Gewichtsreduktion
  • Förderung einer regelmäßigen Verdauung
  • Anpassung der Wohnraumumgebung, insbesondere des Badezimmers
  • Ursachenklärung durch den Arzt, bevorzugt von einem Facharzt für Urologie

Weitere Informationen zu Förderung der Harnkontinenz“ erhalten Sie unter:

  • Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege: dnqp.de

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