Pflege Flashbacks – Wenn Erinnerungen bleiben, wo der Körper längst gegangen ist
Veröffentlicht von mobiler Pflegedienst am
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Manchmal ist es nur ein Geräusch. Ein Piepen. Ein Geruch nach Desinfektionsmittel. Und plötzlich bist du wieder mitten drin – in einer Nacht, die längst vorbei sein sollte. Pflege Flashbacks sind Momente, in denen Erinnerung und Gegenwart verschwimmen – vertraut für viele, die in der Pflege arbeiten.
Was sind Pflege Flashbacks?
Pflege Flashbacks sind ungewollte Rückblenden, die scheinbar aus dem Nichts auftauchen. Ausgelöst durch Gerüche, Geräusche oder Bilder versetzen sie Pflegekräfte emotional zurück in belastende oder prägende Situationen. Diese Flashbacks sind keine Schwäche – sie zeigen, dass Pflege tief im Körper und Herzen wirkt.
Die Schattenseite der Erinnerung
Viele Flashbacks sind schwer zu tragen. Sie bringen Momente zurück, die Schmerz, Hilflosigkeit oder Schuldgefühle wecken:
- Das letzte Atemgeräusch eines Sterbenden.
- Das Weinen einer Angehörigen.
- Der Geruch von Blut, der plötzlich wieder auftaucht.
- Das Bild eines leeren Bettes nach dem Tod.
In solchen Momenten reagiert der Körper mit Herzrasen, Gänsehaut oder Schweiß – Zeichen, dass eine alte Erfahrung wieder lebendig wird. Die Seele erinnert sich an das, was einst zu viel war, um es zu verarbeiten.
Die helle Seite: Erinnerungen, die wärmen
Nicht alle Flashbacks sind dunkel. Manche fühlen sich an wie Sonnenstrahlen nach einem Sturm:
- Das Lächeln eines Patienten nach einer schweren Zeit.
- Ein „Danke“, das mitten in der Erschöpfung zum Lichtpunkt wird.
- Ein gemeinsam gesungenes Lied, als Worte nicht mehr möglich waren.
Diese hellen Flashbacks sind kleine Denkmäler im Inneren. Sie erinnern uns, warum wir in der Pflege sind: Weil Nähe, Fürsorge und Menschlichkeit Spuren hinterlassen – im Gegenüber, aber auch in uns selbst.
7 Wege, um mit Pflege Flashbacks umzugehen
- Atmen & Ankern: Wenn ein Flashback kommt – atme. Spüre den Boden unter deinen Füßen. Sag dir: „Ich bin hier. Es ist vorbei.“
- Auslöser erkennen: Finde heraus, was den Flashback auslöste – ein Geräusch, ein Geruch oder ein Raum.
- Gefühle zulassen: Tränen oder Herzklopfen sind Ausdruck von Loslassen. Unterdrückung verstärkt oft den Druck.
- Darüber sprechen: In Supervision, mit Kolleg:innen oder Freund:innen. Geteilte Erinnerung wird leichter.
- Positive Gegenbilder stärken: Erstelle ein „Lichttagebuch“ mit Momenten, die dich nähren.
- Selbstfürsorge & Rituale: Tee, Spaziergang oder Musik nach der Schicht helfen, Grenzen zu ziehen.
- Professionelle Hilfe annehmen: Wenn Flashbacks dich stark belasten, ist Therapie ein Akt von Stärke, nicht Schwäche.
Philosophischer Blick: Wenn Erinnerung Menschlichkeit formt
Pflege Flashbacks sind Spuren. Sie zeigen, dass Pflege nicht spurlos an uns vorbeigeht. Die dunklen Bilder erinnern an unsere Grenzen. Die hellen an den Sinn und die Würde des Berufes. Vielleicht sind Flashbacks wie Echos – sie rufen uns zurück in Momente, die uns geprägt haben, und sagen: „Du warst da. Du hast getragen.“
Einladung zur Reflexion
Wenn das nächste Mal ein Flashback auftaucht, halte kurz inne. Atme. Frag dich: „Was will mir diese Erinnerung zeigen?“ Manchmal ist es keine Schwäche – sondern ein Zeichen von Tiefe.
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FAQ – Häufige Fragen zu Pflege Flashbacks
- Was ist ein Pflege Flashback?
- Ein Flashback ist eine intensive Erinnerung an eine vergangene Situation, die durch äußere Reize ausgelöst wird – als wäre man erneut in diesem Moment.
- Sind Flashbacks in der Pflege normal?
- Ja. Pflegekräfte erleben emotional hochbelastende Situationen. Flashbacks sind eine natürliche, aber oft unbewusste Reaktion des Körpers auf Stress.
- Wie kann ich Flashbacks stoppen?
- Du kannst sie nicht sofort stoppen, aber du kannst sie begleiten. Atme bewusst, spüre den Moment, sprich darüber und suche professionelle Unterstützung, wenn sie häufig auftreten.
- Können Flashbacks auch positiv sein?
- Ja. Manche Flashbacks erinnern an Dankbarkeit, Heilung und Nähe – sie sind die hellen Erinnerungen, die uns tragen.
- Wann sollte ich Hilfe suchen?
- Wenn Flashbacks regelmäßig auftreten, dich im Alltag blockieren oder deinen Schlaf stören. Psychologische Unterstützung ist ein Zeichen von Stärke.
Quellen & weiterführende Informationen
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Psychische Gesundheit im Pflegeberuf
- Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft (DGP): Belastungserleben und Resilienz in der Pflege
- Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK): Selbstfürsorge in der Pflege
Pflege ist Beziehung. Und Beziehung beginnt im Bewusstsein.






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